top of page
  • AutorenbildTan Kulali

Eintracht Tennis - Into the Wild

Dieses Projekt ist schon eine Weile her und war quasi meine Bewährungsprobe bei Eintracht Frankfurt. Das Ergebnis kam ganz gut an und seitdem werde ich des Öfteren von der Eintracht als Fotograf gebucht. Ich möchte hier kurz erzählen, wie es dazu kam. Die Tennisabteilung von Eintracht Frankfurt bringt jedes Jahr ein Magazin für ihre Mitglieder heraus. Fester Bestandteil dieses Magazins ist eine Fotostory, die einen Bezug zum Tennissport haben soll und von einem professionellen Fotografen umgesetzt wird.


2015 wurde ich angefragt, für das kommende Jahr die Bilder für die Fotostory zu produzieren. Es gab aber noch keine genauen Vorstellungen, wie das Ganze aussehen soll. Vielleicht könnte man die Tennisspieler im Fitnessclub zeigen, wie sie an Geräten trainieren, hieß es. Da man aber noch offen für Ideen war, habe ich mir Gedanken gemacht, ob mir nicht doch noch etwas anderes einfällt. Und ja dem Fotograf ist etwas eingefallen, was aber definitiv nicht im Fitnessclub realisierbar gewesen wäre. Ich hätte gerne das Gesicht von meinem Kontakt bei der Eintracht gesehen, als er sich das Konzept für die Motive durchgelesen hat. Hier ein kurzer Auszug aus meinem Bildkonzept:


„... fünf Tennisspieler der Frankfurter Eintracht, drei Männer und zwei Frauen, werden für ein spezielles Training in die Wildnis geschickt. Dort sollen sie auf eigene Faust ihre Fähigkeiten erweitern, die sie für den Tennissport benötigen.


1. Schnelligkeit

2. Ausdauer

3. Kraft

4. Reflexe

5. Mentale Stärke

Ihre Fähigkeiten trainieren sie im Kampf „Mensch gegen Tier“ und genau diese Situationen sollen in den Bildern dargestellt werden …“

Auf meine Idee kam folgende Antwort von der Eintracht:

„Hallo Tan, ein interessantes Konzept …“

Wahrscheinlich dachten sie sich eher, WHAT THE FU**!!! Aber sie haben mir dann doch das „Go!“ gegeben … :-)

Bei meinem Konzept hatte ich natürlich auch erklärt, wie ich das Ganze umsetzen möchte.

Aus Budgetgründen war es nicht möglich, die Spieler in die Wildnis zu schicken und sie mit Tieren kämpfen zu lassen, was ja auch nicht gerade ungefährlich gewesen wäre. Von daher war ein Bildcomposing die Lösung. Das bedeutet, ich fotografiere alle Elemente, die ich für ein Motiv benötige, einzeln und setze sie dann in der Bildbearbeitung zu einem Bild zusammen. Ihr erinnert euch, diese Technik habe ich schon bei meinem Blogbeitrag „Der fliegende Mann“ beschrieben.

Bei einem Composing ist es immer wichtig, vorher zu wissen, wie das Ergebnis aussehen soll. Die fünf Bilder waren also in meinem Kopf schon fertig und ich wusste auch ganz genau was ich alles fotografieren muss für die Umsetzung:

1. Für jedes Motiv die passende Landschaft.

2. Für jedes Motiv ein oder mehrere Tiere.

3. Für jedes Motiv den Tennisspieler.

Der einfachste dieser drei Punkte waren die Spieler. Diese haben wir an einem Tag in der Pose, die benötigt war, vor einem Green Screen fotografiert. Schwieriger waren die Tiere und die Landschaften. Deutschland hat zwar schöne Landschaften, aber diese sehen definitiv nicht aus wie beispielsweise in Afrika. Ich wäre liebend gerne nach Afrika gereist, um dort zu fotografieren, aber leider war das nicht im Budget. Wie es der Zufall wollte, stand aber schon mein jährlicher Türkeiurlaub vor der Tür und dort habe ich den größten Teil der Landschaften fotografiert. Einige Elemente habe ich sogar in der näheren Umgebung von Frankfurt entdeckt, wie zum Beispiel einen See. Wenn man diesen dann noch mit ein paar Fotografien aus dem Frankfurter Palmengarten kombiniert, sieht das Ganze schon sehr nach Wildnis aus.

Eine weitere Hürde waren die Tierfotos. Bei der Planung der Motive hatte ich mir ja schon Gedanken dazu gemacht, welches Tier zu welcher Fähigkeit passt. Jetzt musste ich das jeweilige Tier nur noch fotografieren – und zwar genau in der Pose, die ich für das Bild benötige. Nichts einfacher als das, oder? Die erste Frage war, wo finde ich die Tiere? Natürlich in Afrika oder Australien, wo sonst?

Was sagte das Budget zu einem Trip nach Afrika und Australien? Keine Chance! Also musste ich eine andere Lösung finden und diese war ca. 400 m von meinem Studio entfernt. Der Frankfurter Zoo. Die Frage, wo ich die Tiere fotografiere, war also geklärt. Nächste Frage: Wie bekomme ich die Tiere dazu, in einer bestimmten Haltung zu posieren? Die Antwort darauf war: mit sehr viel Geduld. Ich habe etliche Stunden und Tage im Zoo verbracht und wie ein Naturfotograf auf der Lauer gelegen, um die Tiere im richtigen Moment abzulichten. Die Tiere, die es im Frankfurter Zoo nicht gab, habe ich im Opel-Zoo in Kronberg gefunden. Und mit viel Mühe hatte ich am Ende alle Bilder im Kasten.

Nachdem ich den fotografischen Teil abgeschlossen hatte, ging es nun an die Bildbearbeitung.

Wie man sich vorstellen kann, war dies ein Prozess, der viele Tage in Anspruch genommen hat.

Ich habe dazu ein kurzes Making-Of-Video gemacht. Hier kann man in einer vereinfachten Form sehen, wie die verschiedenen Bildelemente zu einem Bild kombiniert wurden. Das Video findet ihr ganz unten, nach den Making-Of Bildern.


Vom Aufwand her, wäre es wohl einfacher gewesen die Spieler im Fitnessclub zu fotografieren. Aber einfach kann ja jeder …








48 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page