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  • AutorenbildTan Kulali

"Ein Golf-Fotoshooting mit einem digitalen Twist"

Als Fotograf bin ich ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und kreativen Möglichkeiten. Im Oktober kam mir die Idee, die faszinierende Welt des Golfsports durch meine Kamera zu erforschen. Dafür brauchte ich einen Golfspieler und einen schönen Golfplatz. Meine Suche im Internet führte mich zu Jan Niclas Keller, einem Golflehrer vom Golfpark Gut Hühnerhof. Nachdem ich Kontakt aufgenommen hatte, trafen wir uns auf dem Golfplatz in Gründau, wo ich ihm meine Vorstellung für das Fotoshooting erklärte. Jan war sofort an Bord.


Der Golfpark Gut Hühnerhof, mit seinen zwei Golfplätzen, einem 9-Loch und einem 18-Loch Platz, bot eine reichhaltige Auswahl an Motiven. Noch am gleichen Tag fuhren wir in einem Golfcart über das Gelände und ich suchte nach den besten Plätzen für die Aufnahmen, immer mit einem Auge auf dem Lauf der Sonne. Ich wollte die Bilder bei tief stehender Sonne aufnehmen – eine Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit, die Landschaft in einem besonderen Licht zu zeigen.


Die Planung des Shootings war komplex, da die Zeit für das perfekte Sonnenlicht begrenzt war und der Golfplatz groß. Ich musste genau planen, wie ich die verschiedenen Motive effizient umsetzen konnte.


Ende Oktober sollte das Ganze dann stattfinden, doch leider spielte das Wetter nicht mit. Statt Sonnenschein gab es Regen und Wolken, und ich musste das Shooting mehrmals verschieben. Als die Blätter von den Bäumen zu fallen begannen und das Wetter nicht besser wurde, stand ich vor einer Entscheidung: das Shooting auf den Sommer verschieben oder ich fotografiere unter grauem Himmel, was für mich eigentlich nicht in Frage kam, da dieses Licht nicht zu den Motiven passte, die ich im Kopf hatte.


Dann hatte ich eine Idee: Warum nicht die Möglichkeiten der KI-Bildgenerierung nutzen? Ich beschloss, Jan separat zu fotografieren und ihn dann in KI-generierte Hintergründe einzufügen. Also ein Bildcomposing, womit ich ja schon einiges an Erfahrung habe und weiß auf was es genau ankommt, damit die Kombination aus verschiedenen fotografischen Bildelementen, am Ende wie aus einem Guss wirken. Bei meinen Composings hatte ich bisher immer den Hintergrund selbst fotografiert, aber warum nicht die neue Technik nutzen und mit einer KI zusammenarbeiten? Für die Generierung der Umfelder habe ich den Bildgenerator Midjourney genutzt. Die Bilder, die man damit generieren kann, sind zwar von echten Fotografien nicht mehr zu unterscheiden aber momentan ist die Technik noch nicht soweit, daß man der KI exakt sagen kann, wie das Bild aussehen soll. Man kann nur gewisse Randinformationen geben und sich mit vielen Versuchen langsam an das herantasten, was man sich vorstellt. Nach zahlreichen Versuche konnte ich schließlich sechs digitale Hintergründe kreieren, die meinen Vorstellungen entsprachen.


Der nächste Schritt war dann Jan in den benötigten sechs Posen zu fotografieren. Diese haben wir direkt auf dem Golfplatz an einer Stelle gemacht. Für jedes Motiv positionierte ich die Kamera und die Lampe neu, um das Sonnenlicht je nach Szenerie optimal nachzustellen. Diese Flexibilität erlaubte es mir, die Aufnahmen unabhängig vom tatsächlichen Wetter zu gestalten.


Schon beim fotografieren achtete ich darauf, dass Jans Bilder nahtlos in die generierten Hintergründe integriert wurden. Ich stellte sicher, dass Licht, Schatten und Perspektive perfekt übereinstimmten, um eine realistische und überzeugende Bildkomposition zu erreichen.


Hier sieht man die Stelle wo ich Jan fotografiert habe:



Und hier das finale Composing von Jan und dem von der KI generierten Umfeld:




Alle weiteren Bilder sind auf meiner Webseite im Bereich „People“ zu sehen. Hier ist auch ein Bild dabei, was ohne KI entstanden ist, da wir nicht auf eine Landschaft bei Sonnenschein angewiesen waren. Trotzdem kam auch hier künstliches Licht zum Einsatz, um die Sonnenstrahlen zu simulieren, die durch die Fenster strahlten, wie man auf dem Bild unten sehen kann:









Die Integration von KI in mein aktuelles Golf-Fotoshooting-Projekt war eine passende Lösung für die spezifischen Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert war. Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag 'KI - Fluch oder Segen in der Fotografie?' erwähnte, sehe ich diese Technologie als ein weiteres Werkzeug in meinem kreativen Arsenal. Dieses Projekt hat gezeigt, dass KI in bestimmten Situationen neue Möglichkeiten eröffnen kann, ohne dabei die essentielle Rolle der menschlichen Kreativität und des Auges fürs Detail zu untergraben. Es bestärkt mich in der Überzeugung, dass KI-Technologien unsere fotografischen Fähigkeiten bereichern können, wenn sie gezielt und bedacht eingesetzt werden. Sie sind ein wertvolles Instrument, das, wenn es nötig ist, bemerkenswerte Perspektiven und Lösungen bietet. Ich sehe der Weiterentwicklung dieser Technologien mit Interesse entgegen und freue mich darauf, sie bei Bedarf in zukünftigen Projekten einzusetzen und zu erforschen.

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