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  • AutorenbildTan Kulali

Lava im Frankfurter Fotostudio



Heute möchte ich mal einen kleinen Einblick in eine Fotografie von mir geben, in der ich ein wenig experimentieren musste. Es geht um den Schuh in der Lavahöhle. Wenn ihr euch jetzt fragt, wo denn der zweite Schuh ist…? Er hat es leider nicht geschafft…


Nein, nur Spass. Natürlich konnte ich keine echte Lava für das Fotoshooting benutzen. So etwas ist schwer zu finden in Frankfurt. Ich hatte aber diese Idee im Kopf und musste mir daher überlegen, wie ich die Lava in mein Bild bekomme. Und natürlich sollte diese auch realistisch aussehen. Heutzutage kann man viel im Computer machen. Warum auch keine Lava, dachte ich mir. Also habe ich im Internet recherchiert und mir einige Lava-Beispiele von 3D-Artists angeschaut. Diese sahen aber alles andere als realistisch aus, vor allem aus der Nähe.

Von daher war diese Option gestorben. Was nun? Idee verwerfen? Aufgeben? Nein, so schnell gibt sich ein kreativer Fotograf nicht geschlagen!


Wenn ich keine echte Lava benutzen kann und auch der Computer mir keine ausspucken

möchte, dann muss ich wohl selber Lava künstlich herstellen. Macht ja auch viel mehr Spass.

Dies ist der Moment in der Arbeit eines Still Life Fotografen, wo die Freundin glücklich darüber ist, das man ein eigenes Studio zur Verfügung hat und der Vulkanausbruch nicht im gemeinschaftlichen Wohnzimmer stattfindet.


Doch zunächst ging es wieder an die Recherche. Wie sieht echte Lava aus? Woraus besteht sie, besser gesagt, was nimmt unser Auge wahr. Ich sah mir viele Bilder von Lavaströmen aus Hawaii und Videoaufnahmen an und zerlegte diese in ihre Bestandteile, um zu wissen,

was ich zur Herstellung benötige. Lava ist sehr zähflüssig, sie hat eine rote Farbe, sie glüht an einigen Stellen mal mehr mal weniger und in ihr befinden sich u.a. Reste von Gestein.


Nachdem mir diese Eigenschaften bewusst waren, konnte ich mich ans experimentieren wagen.

Nach einigen Versuchen, habe ich dann mit einer Kombination aus einer dickflüssigen,

eingefärbten Masse und kleingehauener Grillkohle eine künstlich Lava herstellen können, mit der ich zufrieden war. Mit dem richtigen und gezielten Einsatz von Licht wurde dann das innere Glühen und Brennen erzeugt.


Nun brauchte ich noch die passende Umgebung. Das Ganze sollte sich in einer Höhle abspielen. Ich kenne nicht viele Höhlen in Frankfurt. Ihr vielleicht? Da ich vom Bildausschnitt relativ nah am Schuh sein wollte, brauchte ich aber gar nicht soviel Umgebung. Wie es der Zufall wollte, wurde genau zu dieser Zeit die Strasse vor meinem Studio wegen Bauarbeiten aufgerissen und ich hatte direkt vor der Tür einen Container voller Gesteinsbrocken, die ich zum Bau meiner Höhle nutzen konnte. Also standen mir nun alle Zutaten zur Verfügung. Nur noch zusammenmixen, auf den Auslöser drücken, eine Prise Photoshop am Ende und fertig war das Bild.


Im folgenden seht ihr ein MakingOf-Foto vom Setting und die Originalaufnahme wie das Bild aus der Kamera kam. Das Finale Bild habt ihr ja schon am Anfang des Artikels gesehen..:-).


Set-Bild


Originalaufnahme


Bis zum nächsten Mal.

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